9. Gemeinschaftsausstellung

Maler und Fotografen gaben sich in den vergangenen Tagen im Kunsthaus Waldsassen die Klinke in die Hand. Sie brachten Werke für eine ungewöhnliche Ausstellung. 32 Künstler machen dafür gemeinsame Sache.

Das Aufbauteam des Vereins Kunsthaus Waldsassen braucht für die nächste Aktion Platz. Sehr viel Platz sogar. 32 Mitwirkende haben ihre Teilnahme bei der 9. Gemeinschaftskunstausstellung im Kunsthaus Waldsassen, das viele liebevoll „Kuwa“ bezeichnen, zugesagt. Da wird jeder Quadratmeter Ausstellungsfläche benötigt, um alle Bilder gut in Szene setzen zu können.

Werner Müller hat dabei den großen Überblick. Er ist nicht nur selbst Künstler, sondern auch Mitglied im Aufbauteam und organisiert das Ereignis. Mit „schnell mal so“ geht dabei gar nichts. Solch eine große Ausstellung muss gut geplant sein, soll das Ergebnis sowohl die Besucher als auch die Künstler zufriedenstellen.

32 Künstler stellen aus

Jede Menge Gemälde und Objekte haben 32 Künstlerinnen und Künstler dazu angeliefert. Vorsitzender Wolfgang Horn und Stellvertreter Markus Braun vom Kunstverein helfen, die Exponate so zu verteilen, dass sie gut zur Geltung kommen. Alle drei Stockwerke werden mit regionaler Kunst bestückt. Das Aufbauteam schätzt, dass über 100 Bilder und andere Exponate zu sehen sind. „Diesmal stellt auch der Aquarellkurs aus“, erzählt Wolfgang Horn. Die Malereien der Frauen, die von Künstlerin Hanne Heck aus Schirnding seit vielen Wochen montags in die Kunst der Aquarellmalerei eingeführt werden, zeigen Blumen, Singvögel und Landschaftsszenen. Vor allem Mediterranes ist oft zu sehen. „Wir haben mit Hans Wallner auch einen Aussteller aus Regensburg in unseren Reihen. Und Künstlerin Olga Kelwig kommt extra aus Neumarkt“, berichtet Vorsitzender Horn. Nicht ohne Stolz erzählt er, dass der Kunsthaus-Verein immer weitere Kreise ziehe, längst über die Stadtgrenzen von Waldsassen hinaus.

Der Verein fördert dabei die Vielfalt. Die wird auch bei der neuen Ausstellung deutlich. „Die Teilnehmenden sind in jedem nur erdenklichen Alter, von 6 bis 76 Jahre“, erzählt Markus Braun lachend und zeigt auf seinen sechsjährigen Sohn Samuel, der eifrig bei den Vorbereitungen hilft. Auch Markus Braun stellt selbst aus. Der 51-Jährige zeigt Fotos. Genauso wie sein Sohn Luca (21), der als begabter Fotograf ebenfalls mit von der Partie ist.

Die Brauns sind dabei nicht die einzige Künstlerfamilie, die im Kunsthaus ausstellt. Irmtraud Schicker aus Tirschenreuth nimmt mit ihrer Tochter Katharina teil, die Familie Brandl (zwei Töchter und die Mutter) hatte erst im Frühjahr eine eigene Ausstellung und ist nun erneut dabei. Auf die Frage, warum er sich intensiv der Kunst widme, sagt Markus Braun, dass es ihm einfach Spaß mache. Zudem hoffe er, mit seinem Beispiel „die Jugend zur Kunst zu bringen“.

Unter den Teilnehmern sind auch renommierte Aussteller. Ein Zugpferd ist für den Kunstverein fraglos Robert Christ. Der Waldsassener Fotograf heimste in den vergangenen Jahren mit seinen Kunstfotografien eine Auszeichnung nach der anderen ein und wurde erst vor wenigen Tagen zum Oberfränkischen Fotomeister gekürt. Robert Christ, der auch Mitglied im Verein ist, zeigt unter anderem sein Gewinnerfoto bei dieser Fotomeisterschaft. „Er hat dem Verein auch eines seiner Werke gestiftet“, ergänzt Wolfgang Horn.

Bei der mittlerweile neunten Präsentation von Kunst aus der Heimat stellt Horn die hohe Qualität der Werke heraus. Er beobachte gern, wie sich viele Vereinsmitglieder mit den Jahren weiterentwickeln und mit Neuheiten verblüfften, erzählt er.

Bereits 140 Mitglieder

Mittlerweile ist der Verein auf 140 Mitglieder angewachsen. Ein Grund für den Zuspruch sei wohl auch, dass es im Kunsthaus sehr locker zugehe, urteilen die Verantwortlichen. Die Künstler kämen deshalb nicht nur gern ins Kunsthaus, sondern seien auch bereit, sich selbst aktiv einzubringen. „Was uns ausmacht, ist die Unbeschwertheit unseres Vereinswesens. Unser Kuwa ist unkompliziert und offen für alles“, sagen die Vorsitzenden. Das bringe dem Verein stets neue Leute. „Der aktuelle Zulauf ist wirklich enorm“, sagt Wolfgang Horn. Er spricht von zehn „Newcomern“ allein in den vergangenen Wochen. Taha Sahin aus Tirschenreuth, Gymnasiast und 16 Jahre jung, ist der jüngste Künstler, der neu zum Verein gestoßen ist. Der Schüler stellt im Kunsthaus Waldsassen zum ersten Mal Werke aus. Sehr zur Freude des Vorstands möchte er auch aktiv im Verein mitwirken.

Die Gemeinschaftsausstellung im Haus an der Kunstgasse 1 ist von Samstag, 25. Mai, bis zum Bürgerfest-Sonntag, 7. Juli, jeweils samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Vernissage ist am Samstag, 25. Mai, um 19.30 Uhr. Interessierte Gäste – auch solche, die selbst nicht kreativ tätig sind – sind dazu eingeladen.

Autorin: Ulla Britta Baumer; Quelle: onetz.de
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