- Schriftstellerin, Lyrikerin, Fotografin, Journalistin
- Pressesprecherin Kunsthaus Waldsassen e. V.
Lebensmotto:
Im Hier, im Jetzt,
in diesem Augenblick
beginnt das ewig Unvergängliche
(aus „Amrito“ 1994)
Meine erste Eins und zugleich meine erste Literaturkritik bekomme ich in der zweiten Klasse Grundschule. Richtig, im Fach Deutsch! Meine Lehrerin streut über mein Haupt Lob und Tadel zu einem Aufsatz. Das Klassenthema „Urlaub“ führte mich in die USA. Man beachte: 1965 fährt kein Mensch nach Amerika, außer er ist reich. In meinem langen Aufsatz erlebe ich ein Abenteuer. Wir Kinder finden eine Höhle in den Rocky Mountains. Ich falle hinein. Große Aufregung, ich werde gerettet. „Schön geschrieben, liebe Ulla. Aber da ist die Fantasie arg mit dir durchgegangen“, steht unter meinen Aufsatz, oben die Eins. Das nehme ich zum Anlass, mich völlig der schreibenden Zunft hinzugeben. Mit 13 erste Liebesgedichte, mit 15 Lyrik über Umweltfrevel, Krieg und Frieden. Ein Schweizer Künstler überzeugt mich, aus meinen Schubladenwerken ein Buch zu machen. 1994 arbeiten wir an dem Buch „Amrito“, eine Seelenreise. Amrito heißt „Ewigkeit“. Der Schweizer liefert sehr schöne Bilder. Ich kann nicht sagen, dass er nichts konnte. Aber nichts ist ewig. Wir verkrachen uns: wegen Geld. Was für eine Metapher. Ausgerechnet beim Seelenschauen steht böses Geld im Raum. Ich verlege das Buch ohne ihn, es wird teuer. 1995 folgt „Aus den Wolken lesen“ mit Kurzgeschichten und Lyrik. Erwin Otto, Künstler aus Erbendorf, malte Bilder dazu. Das ist heute noch eine Ehre für mich. „Aus den Wolken lesen“ macht wieder Ärger. Verleger und Druckerei liefern schlechte Qualität. Das Wunder: Keiner nimmt mir das übel. Der Buchverkauf läuft hervorragend. Mit „Aus den Wolken lesen“ zahle ich die Schulden für „Amrito“ ab. Die Zeit der Bücher ist die Zeit, in der ich in den Journalismus einsteige bei der Frankenpost Hof. Vier Jahre später holt mich die Mittelbayerische Zeitung Regensburg nach Weiden als Chefredakteurin für das Wochenblatt Rundschau. Ich schreibe mir die Finger wund, eine Kollegin meint: „In diesem Tempo bist du in einem Jahr alle!“ Nein. Ich produziere 18 Jahre lang 867 Rundschauen, jede Woche eine. Ich liebe meinen Job, aber er ist anstrengend. Ich steige 2014 aus. Nach einem misslungenen Abstecher in die Bundespolitik (mein größter und bisher einziger Lebensfehler) kehre ich zurück zu den Wurzeln als freie Journalistin für das Medienhaus Oberpfalz. Ein Schlüsselerlebnis, das sich auch privat auswirkt. Ich schreibe wieder Gedichte (auch Liebeslyrik, geht in jedem Alter), Prosa und Dialekt. Aktuell arbeite ich an einem Drehbuch und recherchiere für zwei Romane. Seit zwei Jahren bin ich Pressesprecherin des Vereins Kunsthaus Waldsassen e. V. Für das Kunsthaus sind als Beiwerk für Ausstellungen und Veranstaltungen Texte und Lyrik entstanden.